Sonntag, 9. Februar 2014

Im Winter mit Naturköder zum Erfolg

Es zieht mich wieder zum Beginn meiner Fischereikarriere - dem Raubfischangeln, mit dem alles begonnen hat. Jetzt wo der Winter bei uns einkehrt, kommt in mir der Raubfischangler durch und das Verlangen nach einen dicken Winterhecht. Genau darum geht es in den nächsten Zeilen, um meine Vorgehensweise und die Vorteile vom Winterfischen. Gerade jetzt, wo das Wasser sehr kalt wird ist “Dick-Fisch-Zeit“, denn die kleinen Hechte sind bei diesen Gegebenheiten nicht mehr so aktiv. Aber die Großen schon und deswegen ist im Winter die Chance größer, einen dicken Hecht zu angeln. Und dem Karpfen gönne ich eine Winterpause.
Gerade im Winter suche ich mir Gewässer mit einem guten Bestand an großen Hechten.
Wenn ich meinen See gefunden habe, suche ich die Plätze auf, wo ich sie am ehesten vermute. Hechte bevorzugen gerne Plätze, wo Bäume im Wasser liegen oder Äste übers Wasser ragen. Aber gerade an Gewässern, wo viel Fischdruck ist, halten sich die größeren Hechte eher gerne im Freiwasser auf. Diese Stellen sind meist ungefischt. Oder man hält Ausschau, wo sich die Köderfische aufhalten. Denn wo sich Futterfische aufhalten, sind die Räuber nicht weit weg. Daher lohnt es sich auch mal da, sein Glück zu versuchen.

Wenn ich mit meinen Köderfisch weit raus muss, verwende ich gerne Karpfenruten in einer Testkurve von 2 3/4lbs und in einer Länge von 12ft 3,60, so kommt man auf eine gute Distanz, auch mit dem Köfi.
Noch ein paar Infos zur Rute. Ich verwende eher weiche Ruten, weil es mit denen leichter ist, die Köderfische zu werfen und sie nicht zu schnell vom Haken fliegen. Und beim Anhieb mit einer zu harten Rute kann es passieren, dass man den Köder aus dem Hechtmaul zieht.
Das kann mit einer weichen Rute nicht passieren.
Jetzt ein paar Worte zu meinen Köder. Im Winter verwende ich große Köder, so zwischen 15 bis 20 cm, ich selektiere deswegen die kleinen von den großen Ködern aus.

Damit ist man aber nicht immer auf der sicheren Seite, da es immer wieder ein paar Selbstmörder unter den Hechten gibt. Kann es sein das auf ein Rotauge von 20cm ein schieser einsteigt aber wie heißt es so schön "no risk, no fun".


Im Winter verwende ich neben große Rotaugen auch gerne Makrelen oder auch Saint, da sie unter Wasser eine sehr starke Duftwolke abgeben. Und die Hechte nehmen das sehr gerne an
und lassen sich dadurch leichter überlisten. Die Hechte finden unseren Köder leichter, denn durch den starken Geruch hebt sich dieser von der normalen Beute des Hechtes ab und wird interessanter.
Ein weiterer sehr beliebter Köder ist der Goldfisch. Seine auffällige Farbe fällt unter Wasser sehr auf und macht die Hechte verrückt. Dies war für mich oft schon der Joker, wenn gar nichts mehr ging.
Jetzt kommen wir zur meiner Montage. Als Vorfach verwende ich gerne von Greys Prowala System Mono zum selber Quetschen.
Die gibt es in verschieden Tragkräften von 18kg bis 68kg. Ich persönlich verwende das mit 27 kg Tragkraft, damit konnte ich bisher gute Erfahrungen machen. Die Länge meiner Vorfächer beträgt 70cm, die optimale Länge für meine großen Köderfische. Dass ich Mono Vorfächer verwende hat folgende Gründe. Erstens ist es unter Wasser nicht so auffällig wie das Stahlvorfach, somit können es die Hechte nicht so schnell wahrnehmen. Und der zweite Grund ist, dass das Mono steif ist, somit kann es sich bei weiten Würfen nicht so schnell verheddern.
Auch bei den Posen achte ich darauf, dass ich schmale Posen verwende, somit hat der Fisch beim Zuschnappen weniger Widerstand. Würde ich dicke Posen verwenden, würde der Hecht zu viel Widerstand spüren und den Köder loslassen und das wollen wir ja nicht. Ich verwende gerne die Greys Prowla inline Ciger, die es in verschiedenen Größen bis 30g gibt.
Wenn ich mit Köderfischen angele, dann nur mit System. Welches aus zwei 8-er oder 6-er Drillingen besteht, so kann man den Anhieb schneller setzen. Der Fisch muss nicht so lang schlucken und man kann ihn schonend zurücksetzen. Ich kann den Abstand zwischen meinen zwei Drillingen und der Größe des Köderfisches anpassen, somit bin ich immer flexibel. Ich verwende nur kleine Drillinge, da sie sich besser im Maulwinkel haken und der Hecht sie nicht so schnell los wird. Und sie fallen nicht so schnell am Köderfisch auf, somit wird der Hecht nicht misstrauisch.
Was man immer dabei haben sollte - eine lange Zange und eine Rachensperre, falls mal der Hecht zu stark geschluckt hat. Somit tut man sich leichter beim Entfernen der Drillinge und es ist schonender für den Fisch.
Wenn man alle diese Punkte beachtet, kann nichts mehr schief gehen. Ich erinnere mich an einen kalten Sonntagmorgen zurück. Es hatte 6° Grad, der halbe See war schon zugefroren. Meine Stelle am Biberbau war zum Glück auf und ich konnte ohne Probleme meine Montage und Köder wie oben beschrieben auswerfen. Als Köder dienten eine Makrele und ein Döbel. Es dauerte nicht lang, bis die Pose mit der bestückten Markrele auf Tauchstation ging. Dieses Erlebnis, wenn die Pose untergeht und die Schnur von der Rolle geht, lässt mein Herz immer wie blöd rasen. Und die Spannung:
  • hat er jetzt den Köder oder nicht?
  • Jetzt den Anhieb setzen oder doch noch warten?
  • Es könnte einer der Großen sein.
All diese Gedanken schossen mir durch den Kopf. Aber es kam wie es kommen muss, der Fisch hing und es begann ein Drill auf Biegen und Brechen. Der Kämpfer auf der anderen Seite holte immer wieder Schnur von der Rolle und sprang wie ein Blöder aus dem Wasser. Aber dann gewann ich die Oberhand und der Hecht musste sich geschlagen geben. Mein Kescher umschloss einen schönen großen Hecht, der genau 94 cm hatte.
Perfekt, was will man mehr. So ein Fang ist einfach großartig und macht mich einfach glücklich. An diesen Tag konnte ich noch 4 weitere Hechte fangen, der kleinste hatte 73cm. Von den 5 Hechten bissen 4 auf Markrelen und einer auf den Döbel, das zeigt, dass bei Kälte die Makrele ein Top- Köder ist. Nur im Sommer würde ich keine Makrelen verwenden, hier bevorzuge ich Rotaugen. Wichtig ist, dass der Landgang so kurz wie möglich gehalten werden sollte. Wegen der Schleimhaut des Fisches, sonst nimmt der Fisch Schaden. Und das wollen wir ja nicht. Also immer alles schnell und fischfreundlich über die Bühne bringen.
Versucht auch mal euer Glück mit Naturköder, es wird sich auf jeden Fall rentieren.

Ich wünsche euch allen viel Glück beim Ausprobieren.
In diesem Sinne viel Erfolg.

Gruß Markus

Sonntag, 2. Februar 2014

„Carptime with Markus Tölk“ - Blog ab sofort online



Hallo liebe Karpfengemeindschaft hiermit heiße ich euch auf meinem Blog Carptime with Markus Tölk herzlich willkommen.

Auf diesem Wege möchte ich euch und allen interessierten mehr über meine eigene Fischerei berichten. Dies beinhaltet unter anderem, welche Produkte und Methoden ich in bestimmten Situationen bevorzugt anwende.

Unter dem Link http://carptime.blogspot.de/
findet ihr ab sofort alle Neuigkeiten über mich und meine Fischerei.

Auf diesem Wege möchte ich mich auch bei meinen Freunden Patrick Scupin, Thomas Hergöth und Pascal Schneiderhan für die tatkräftige Unterstützung bedanken.

Viele Grüße Markus Tölk